Kollegen – andere Autoren

Heutiges Thema auf der Onlinebuchmesse:
Kollegen – andere Autoren

Wie es sich auf einer Messe gehört, ist man dort nicht alleine. Aber auch im ganz privaten Leben bin ich mit vielen Autorinnen und Autoren befreundet, die sogar im gleichen Genre schreiben. Das liegt zu einem großen Teil an der Online-Plattform „Schattenzeilen“, auf der sich (auch) Schreibende treffen und austauschen, und an der ich beteiligt bin. Die Gemeinschaft ist wie eine große Familie, man kennt und trifft sich, tauscht sich aus, sogar Schreibwerkstätten haben wir durchgeführt.

Da es heute darum geht, eine „Kollegin“ zu benennen, erwähne ich stellvertretend für alle anderen Freunde Devana Remold. Sie schreibt auch im Bereich Erotik / BDSM. Wir diskutieren häufig über unsere Texte, denken uns alternative Handlungen aus oder begleiten unsere Schreibprozesse durch gemeinsame Ideensuche. Das macht nicht nur Spaß, sondern inspiriert in erheblichem Maß. Manchmal sitzen wir auch gegenüber und schreiben – jeder an seinem Text. Gemeinsame Texte – also Geschichten, an denen wir Beide schreiben – bereiten uns dagegen Probleme, denn wir haben unsere ganz eigenen Schreibstile, einzeln für sich bekömmlich, in der Mischung allerdings schwierig. Diese Erfahrung mussten wir erst sammeln, können aber damit gut leben.

Derzeit arbeitet Devana an einem Roman, der zwar bereits zuende erzählt ist, aber noch Korrektorat und Lektorat braucht. Das ist richtig anstrengend und zeitraubend. Ich drücke ihr die Daumen, dass sie das große Projekt im kommenden Jahr beenden kann.

Devana hat bereits ein Buch mit Geschichten veröffentlicht, und zwar unter dem Titel „Weihnacht in Fesseln“. Sie präsentiert darin neun schmerzvoll erotische Kurzgeschichten, in denen sie das Thema BDSM in weihnachtlichen Glanz kleidet. Dabei geht es mitunter amüsant zu, wenn Rudolphina sich in das Ledergeschirr schmeißt oder mit hohen Overknees auf einem Rastplatz vor Truckern tanzen muss. Oder wenn die Dose mit dem Weihnachtsgebäck so präpariert ist, dass der dominante Mann herausgefordert wird. Ganz besinnlich und auch sehr nachdenklich präsentiert sie dagegen ihre in der BDSM-Szene angesiedelte Adaption einer Weihnachtsgeschichte. Nicht weniger herzergreifend erzählt sie die Geschichte einer Frau, die zum Weihnachtsfest verzweifelt und sich aufgebend einem Stern folgt, der sie schließlich zu ihrer wahren Bestimmung führt und zur Sklavin werden lässt. Wer sich auf diese BDSM-Geschichten einlässt, begegnet ganz unterschiedlichen Lebenssituationen – allesamt auf die eine oder andere Weise schmerzvoll, aber in jeder Erzählung unterhaltsam und leicht zu lesen. Das Buch eignet sich daher sowohl für BDSM-Begeisterte, die kurzweilige Lektüre suchen, als auch für Leserinnen und Leser, die sadomasochistisch angehauchte Erotik aufregend finden. Wenn Ihr also nach einem Weihnachtsgeschenk sucht (es ist ja bald wieder soweit), habt Ihr hiermit meine Empfehlung.